1829 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: GutsMuths, Johann Christoph Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Deutschl. Erzherzogth. Oestr. unter d. Ens. 25
Links r die March. — Seen: der Atter«, Traun«,
Mond-, Aber- oder Wolfgang- und der Hallstäd-
ter-See.
Produkte. Getreide, Tabak, Flachs, Hanf, Safran,
Senf, Obst, Wein, Holz, Viehwvde, Rind viel), Pferde,
Schafe, Schweine, Ziegen, Fische, Wild, (auch Gemsen).
— Salz, 1,100,000 Ztnr., Silber, und etwas Gold, Blei,
Kupfer, Eisen; Vitriol, Alaun, Steinkohlen, edle Steine,
Kobalt, Galmei, Marmor, Gips, Mühlsteine.
Einwohner. Deutscher Nation; katbol. Kirche, nur
wenige Protestanten.— Gewerbe: starker Landbau, Wein-
bau und große Viehzucht, theils mit Alvenwirthschafk. —
Sehr lebendige Fabriken, vorzüglich für Wolle, Baum-
wolle, Leinen, Tabak, Porzellan, Eisen, Stahl, Glas, Spie-
gel, Waffen und große Salzsiederei. Der Handel ist sehr
lebhaft, Wien die Haupthandelsstadt. Sehr viele Produkte
und Fabrikate kommen zur Ausfuhr und der Zwischenhandel
von allen Seiten her ist groß. — Bildungsanstalten
sind allgemein verbreitet, in Wien sind sie gehäuft. Das hie-
sige Stadt- und Landschulwesen ist langst durchgreifend, kein
Ort ohne Unterricht. Selbst die Zahl der Industrie- und der
Sonntagsschulen ist bedeutend. Der gelehrte Unterricht fin-
det in den hiesigen Gymnasien Statt. Zu Wien ist eine Uni-
versität und eine Menge Special-Unterrichtsanstalten; eine
der neuesten ist das polytechnische Institut. Anstalten in groß-
ßer Menge; nur waltet ein zu beschränkender Geist über dem
Schul- und Unterrichtswesen,
Eint Heilung. Das Erzherzogthum zerfallt ins Land
unter und ins Land ob der Ens; jedes derselben ir;
rnehrere Viertel.
i. Das Land unter derens. 36i/ ° Q. M. 1,132,565 E- (1825).
a) Das Viertel unter dem Wiener Walde. Städte:
Wien, 480' hoch. Hauptst. des Kaiserthums, Residenz, Sitz eines
Erzbischofs und einer Universität. — Größe: das eigenst. Wien nur
1318 H-, aber mit 34 Vorstädten, 3 Ml. im Ums., 7222 H., 20 Kir-
chen, 273,242 Ei'nw. Das eigentliche Wien etwas eng, hoch gebaut und
von Vestungswerken umgeben, der größere Theil aber offener und heiterer.
Hauptgebäude: die kaiserl. Bura; die Stephanskirche mit sehr hohem
Thurme und großer Glocke; das Kanzleigebäude, der Palast des Her-
zogs von Sachsen-Teschen; Belvedere, die Karls - und Borrcmäuskirche,
her Marstall, das Jnvalidenhaus, die Medicin. Akademie, das allgemein?
Krankenhaus, 4 Zeughäuser u. s. w. — Anstalten: Universit., The-
resianum , Ingenieurschule, Josephinische Akademie, Polytechnisches In-
stitut, z Gomnasten, Taubstummcnschule, Akademie der bildenden Kün-
ste rc. — Sammlungen: Kaiserliche Bibliothek, Naturalien -, Münz-
sammlung und Schatzkammer; Gemäldesammlung; mehrere Bibliotheken,
botan. Gartcy, Sternwarte, Samml. von anatom- Präparaten rc. -r-
Lustanlagen: Augarten, Prater, Schauspielhäuser. — Gewerbe:
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- Autor: GutsMuths, Johann Christoph Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
36 Deuts chl. Könige. Barern. O b e r d o u a u - K r.
keit stellen 4 von der Zahl dieser Kammer; die Abgeordneten
der Universitäten 3; die Geistlichen beider Kirchen V, die Ab-
geordneten der Städte und Märkte 4; die übrigem Landeigen-
thümer f-. Auf 7000 Familien kommt ein Abgeordneter). —
Die Stande haben den Beirath und die Zustimmung zu den
Gesetzen, Steuern und Abgaben; ihnen wird Statsrechnung
_ vorgelegt. — Einkünfte: 24 bis 30 Mill. Fl. — Stats-
schuld 100 Mill. Fl. Kriegsmacht ohne Landwehr 47,000. —>
Die Klasse der mediatisirten Fürsten und Grafen ist zahl-
reich. Sie sind die Fürsten: Schwarzenberg, Hohen-
lohe Sch i! l in g sfür st, Lein in gen, Löwenstein,
W e r t!) e i m, Lobkowitz, O e t t i n g e n, T h u r n und Ta-
xis, Esterhazy, Fugger, und S i n z e n d o r f. Der
H c rz o g von E i ch.st a d t. Die Grafen: Kastell, R c ch-
tern, Pappenheim, Gicch, Schön born, Orten-
burg, Ostein, Stadion und Fuggcr. — Für die
geistige Bildung sind mannichfalrige Anstalten: die Aka-
d e m i c der W>, die beiden Akademien Der bildenden Künste,
3 Universitäten, die zahlreichen Gymnasien und Realschulen
und die verbesserten Landschulen.
Gewerbe: Landbau, Viehzucht, Forstkultur und Berg-
bau. Das Fabrrkwesen besteht in Eisen-, Stahl- und
Messing-Werken, Salzsiederei, Glashütten; es liefert Por-
zellan, Faience, wollene, leinene und baumwollene Stoffe,
Strümpfe, Gold-, Silber- und Zinnarbeiten, Leder, Papier
u. s. w. Krön- und Flint-Glas, astronomische Werkzeuge.
— Der Handel ist sehr lebhaft, er führt aus sehr viel von
den oben ausgezeichneten Produkten, und viel Fabrikate, zu-
mal aus Augsburg und Nürnberg, München, Regcnsburg,
Lindau:c.
E i n t h e i l un g. Das ganze Königreich enthalt seit
1817 acht Kreise. Sie sind:
a) Der Ober donaukreis. Von den Kalkalpen bis über
die Donau hin. — Städte:
Augsburg, Hauptst., Sitz ei-
nes Bischofs. Fabrik- und Handels-
stadt. — zo6y H., 29,502 Einm.
Wall und Graben mit 4 Thoren,
12 Kirchen. Line Meile im Ums.—
Sehr wohl gebaut. — H a u p t g e b. :
der Dom, die Barfüßerkirche, das
Rathhaus, der Bischvfshof; meh-
rere andere Kirchen. — Anstal-
ten: Oer Ablaß; die Akademie d-
K-; sehr gute Schulanstalten, Bib-
liothek, Gemäldesammlung. — Ge-
werbe: Vielerlei Kunstarbciten,
starke Fabriken für Vanmw-, Wol-
len-, Leinenzeug, Fischbeinwaren,
Tabak, Essenzen, Wachsarbeiten,
Pergament, Papier :c. ; auch eine
Stückgießerei, und sehr bedeutender
Handel.
Neu bürg, St- mit Donau-
brücke und Schloß. 670 H., 4400
E. Sammlung alter Waffen. Das
Donau-Moos in der Nilhc.'
I Donauw-erth, Donaustadt,
50z H., 2500 Einm.
s Di klingen, Oonaust-, 550 H-,
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
106 Deutscht. Preuß. Länder. Prov. Schlesien.
C. Die Provinz Schlesien.
Lage. Zn N. O. der Sudeten, an beiden Seiten der
Oder.
Gränzen. Brandenburg, Posen, Polen, Mahren, Bö-
heim.
Größe. 743,'° Q- M., 2,312,687 Einw.
Bo den. Die Sudeten, hier Riesengebirge ge-
nannt in Süd-West. Spitzen: die Schneekuppe, große
und kleine Sturmhaube, Reiftrager: die Eule, der
Zobtenberg. Außer diesem Gebirge wellenförmig und
eben, sehr ergiebig, doch auch mit Sand- und Moorgegen-
den. Abdachu-ng zur Ostsee; Oder., nur wenig Weich-
sel-Gebiet, und Elbgebiet.
Flüsse: 1) Oder, rechts Bartsch; links: Oppa,
Neisse, Katzbach, Bober (mit Queis l.) und Neisse.
— 2) Weichsel. — 3) Jser und Spree, beides Elb-
fiüsse.
Produkte. Holz, Getreide, Flachs, Krapp,
Hopfen, Tabak, Obst, Gemüse, Wein. — Eisen, Kupfer,
Blei, Zink. Galmei, Silber, Steinkohlen, Arsenik,
Vitriol, Alaun, Schwefel, Marmor, Serpentin, edle
Steine, Schiefer, Mühlsteine; Mineralwasser. — Rind-
vieh, Schafe, Ziegen, Pferde, Fische, Wild, Honig,
Wachs.
Einwohner. Größten Theils Deutsche mit ober-
deutscher Mundart; theils Slaven. — Theils luther.,
theils katholischer Kirche rc., auch Juden. — Gewerbe:
Große Thätigkeit in allen Grundgewerben und im Fabrikwe-
sen, vorzüglich in Leinenmanuf. und Bleichen, in den Wol-
lenmanuf., treffl. Eisenwerke und Fabriken für Eisen- und
Stahlwaren, Zucker-, Potasche- und Vitriolsiedereien, Glas-
hütten u. s. w. Der Handel ist dabei sehr lebendig, zu-
mal von Breslau aus auf der Oder. — Bildungsan-
stalten sind die Universität zu Breslau; 20 Gymnasien,
eine Ritterakademie; 3 Seminare, niedere Schulen überall.
E i n t h e i l u n g. Drei Regierungsbezirke: Breslau, Op-
peln, Liegnitz.
1. Der Mittelschlesische oder Breslauer Regie-
rungsbezirk. — Städte:
Breslau, alte Hauptst. ganz
Schlesiens, des unmittelbaren Für-
stcnthums Breslau und des Bezirks,
Si6 eines Bisthums, Az82 Wohn-
häuser, 69,000 Einw., mir Militär
über 76,800. —- Theile: Allst.,
Neustadt u. 5 Vorstädte. Die De-
stungswerke sind abgetragen. —
Hauptgeb.: die Burg, die Geb.
der Universität, der Palast des Kö-
nigs, das Rcgierungsgebäude, Nalh-
haus, Zeughaus, Börse, die Kaser-
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Deutschland. Königreich Hanover. 87
Ili. Die Landdrostei oder das Fürstenthum Lüne-
burg mit Rest von Lauenburg. 104 Q.meilen. —
Städte:
Zelle, Stadt mit Allerbrücke.
Sitz des Ober-Appellationsgerichts.
1308 H., 8367 Ew. Hübsch, beson-
ders die Vorstadt Wester-Zelle —
Hauptgeb. : Schloß, Arbeitshaus,
Landschaftshaus, Rath-, Zeug-,
Gießhaus, 5 Kirchen. — Anst.:
Zucht- und Irrenhaus, 2 Hospi-
täler, i Waisenh., das mediein- u.
ökonom. Institut; das große Lan-
dcsgestüt, die chirurg. Lehranstalt,
die Bibliothek, mehrere Sammlun-
gen rc. Gewerbe: Schifffahrt u.
Handel nach Hanover und Bremen;
starker Speditionshandel von Ham-
burg her. Fabr- für Tabak, Lein-
wand, Hüte, Wvllwaren, große
Wachsbleicheres, Gold - und Silber-
arbeiten, Fischerei. — In der Nach-
barschaft die Maulthicrstuterei zu
Bähre; der Aentenfang bei B 0 y e,
der Lachsfang bei Wolthaußen,
die Therquellen bei Winsen.
Wals rode, St., 250 H., 7430
Ew. Wollhandel, Tuchfabr., Stroh-
arbeit, Handel mit Wachholder.
Hier ist ein Fräuleinstift.
Gift Horn, St., 208 H., 1554
E. Schloß, schöne Kirche, starker
Gartenbau. — Therquellen zu H ä-
nigscn und Edemisscn an der
Fuse.
Lüchow, St. mit Schloß, jetzt
Amtshause, 251 H., 1853 Einw.
Starker Handel mit Getreide, Garn
und Leinen nach Hamburg.
Dannebcrg, Stadt, 192 H.,
1400 Ew. Brauerei, Schifffahrt,
Korn- und Garnhandel. In der
ganzen Gegend starker Hopfen 4 u.
Flachsbau; Pferdezucht und Pferde-
handel, vorzügl. nach Thüringen.
Uelzen, St., 350 H., 2700 E.
Großer Fiachshandel und Flachs-
bau weit und Brest- Transitohan-
del von Hamburg her, starke Vieh-
und Pferdemärkte, Branntweinbren^
nerci, Tuchfabriken, Wachshandel,
Fischerei.
Lüneburg, Hauptst., 1953 H.,
12,100 E., mit Wall und Graben.
Hauptgeb.: Kloster Heiligcnthal,
jetzt Salzmagazin, das Fürstenhaus,
Kaufhaus, viele milde Stiftungen
und die Ritterakademie. — Ge-
werbe: sehr großer Transitohan-
del, bedeutender Eigenhandel mit
Leinenwarcn, Wachs, Getreide rc.
Brauerei, Branntweinbrennerei,
Fabriken für Tabak, Seife, Spiel-
karten rc. Von großem Werth ist
der herrliche Salzbrunnen, der
reichste im Vaterlande. Er könnte
jährlich 114,400 Last Salz geben,
darf aber nur 8000 geben; berühmt
ist der sehr alte Schinken von
1269. Gcwinnreich der Kalkb erg,
ein Wunder im Sande. Auch Fi-
scherei gibt Gewinn.
Winsen, Amtsstadt, 227
1368 Einw. Schloß. Die schöne
Marschgegend bat hier schon Dam-
me von 25" Höhe. Elfigbrauerek,
Branntweinbrennerei, Fischerei und
Handel.
Bardowick, uralter Flecken
von 132 Hsr., einst Bardenheilig-
thuin, dann Kloster Wittekinds,
jetzt Domstift mit Dom-
Harburg, St., 500 H., 4051
E-, bevestigt und mit Citadelle. —
Handel und Ucbcrfahrt nach Hamb.
Gute Schulen. — Gewerbe:
Transitvhandel, Zuckersied., Wachs-
bleiche, Holzhandel, Weberei, Ger-
berei, Hutfabr- — Wilhelms-
bürg, eine Elblnsel.
Iv. Die Landdrostei Stade, enth. dasherzogth. Bre-
men, Land Hadeln und Füvstenth. Verden. 125 £L Üß.
1) Herzog thum Bremen enthalt das Hauptland, das
Alte Land, das Land Kehdingen, das Land Hadeln
und das Land Wursten. —- Städter
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- Inhalt: Zeit: Geographie
136 Europ. Türkei. Rumili. Roman. Bulgarien.
— Sultan, dessen Wille Gesetz bis zum Aufruhr. Der
Thron erblick in männlicher Linie. Die höchsten Statsdicner
(Großvesir, Kiaja-Bei, Reis-Effendi, Tschausch Baschi u. s. w.)
tragen die Verwaltung und bilden den Diwan. Statsein-
künfte unbekannt, auf 30 — 40 Mill. fl. geschätzt; die
Streit kraft zu Lande 104,Ooo Mann, die Seemacht
20 Linienschiffe, 15 Fregatten, 32 kl. Fahrzeuge.
Eintheilung. Grund und Boden ist dem Kaiser.
Alle Grundstücke sind.lehn (Kilitsck), d. i. Säbel. Ein Dis-
trikt von Lehen heißt S andfch ak, d. i. Fahne, und steht
unter der Aufsicht eines Sandschakbei; mehrere Sandscha-
ken machen ein Ejalet (Statthalterschaft) unter einem
Beglerbeg. Jede derselben hat einen eigenen Diwan.—
Zwei Provinzen (Moldau und Walachei) sind mittelbare,
die sämmtlich andern unmittelbare. Letztere machen 3
Ejalet, nämlich Rum-Ili, Bosnien und den Ar-
chipel.
A. Der Cjalet Rum-Ili, d. i. die Provinz Ro-
manien, Bulgarien, Servien, Arnaut
(oder Makedonien und Albanien), Iansah, Li-
vadien und Morea. Diese zusammen machen
24 Sandschake oder Fahnen.
I. Romanien. Gebirgsland durch den Hamcs, Rho-
dope und Pangäos. Reich an Reis und andern Pro-
dukten, bewohnt von Türken, Griechen und Wlachen. —
Städte:
Jstambul, Konstantino-
p e l. Herrlich liegende Reichshaupt-
stadt, Residenz und erste Handels-
stadt mit großem Hafen. — 88,182
Hsr., vielleicht 597,020 Einw., 24
Meile im Umf., ohne die Vorstädte
Pera, Galata, Tophana,
Faral, Hassim-Paschi und
Dimitri. — Hauptgeb.: das
Serail, das alte Serail, viele Mos-
keen, vorzüglich die Sophkenmoskee,
23 griech. Kirchen, 3 armenische, 9
kathol., viele Synagogen; die Ske-
benthürme, die Stückgießerei, das
Zeughaus, Seearsenal, die Getrei-
oemagazine. — Anstalten: Bu-
chersammlungen, viele Volks- und
Gelehrtenschulen und wohlthätige
Anstalten; öffentliche' Bäder. —
Gewerbe: Starke Fabriken für
Gold-, Silber- und Juwelierarbei-
ten, Zeuge, Leder, Waffen re. und
großer Handel.
Edreneh, Adrkanopel. Gro-
ße Fabrik- und Handelsstadt mit
Maritzabrücke, 16,002 H., no —
130,002e. Erzbifch. — Hauptg.:
die prächtige Moskee des Selim I.
und die des Murad Ii., 12 griech.
Kirchen und das kaiserl. Schloß,
dazu der reiche Basar. — Starke
Fabr. und Handel zur See.
Rodosto, St.,4022h., 16,222
Einw. Bevestigt, mir Hafen und
Handel.
Fell be (Philippopel), St. von
32,222 Ew. Erzbischof. Fabr. für
Wollenzeug; Reisbau; starker Han-
del.
Trajanopel, St., 15,022 E.
H. Bulgarien. Bulgar->Ili oder Sophia-Wila-
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- Inhalt: Zeit: Geographie
163
Italien. Insel Slcilien.
mit sehr hohen vulkanischen Bergen, von denen der berühmte
Aetna (Monte Gibello) 10,280' h. Daher häufige Erdbe-
den. — Vorgebirge: Di Boeo, die Faro oder Paloro
und Passaro« Große Fruchtbarkeit, nachlässig betriebener
Anbau.
Klima. Heiter, angenehm, aber sehr heiß und mit
dem abspannenden Sirocco. Wenig Spuren von Winter.
Gewässer. Mittelmeer; Straße von Messina mit star-
ker Strömung und der Charybdis und Scylla. — Küsten-
flüsse: z. B. der Salso und Jaretta.
Produkte. Weizen, Gerste, Oel, Obst u. Gold-
früchte, Manna, Mandeln, Iohannesbrot, Pista-
zien, Haselnüsse, Wein, Safran, Sodasalz»
Weinstein, Leinöl, Gemüse, Hülseufrüchte, Sumach, Sesa-
mum, Kanariensamen, Kapern, Pignolen, Kastanien, Rosi-
nen, Korinthen, Feigen rc. — Fische, Korallen, Ho-
nig, Seide, spanische Fliegen, Häute, Wolle,
Kaninchen- und Hasenfelle; Rindvieh, Pferde rc.—
Schwefel, Zinnober, Alaun, Salz, Quecksilber, Bernstein,
Marmor.
Einwohner. Gemischter Abkunft mit stark abweichen-
der Mundart des Italienischen; auch Albanier. Sämmt-
lich katholischer Kirche, unter Aufsicht des Erzbischofs von
Palermo. Verfassung: Erbliche Monarchie, beschränkt
durch Reichsstände (Parlament). In Abwesenheit des Kö-
nigs ein Statthalter (Vicekönig).
Beschäftigungen. Alle Grundgewerbe nur insehr
mäßigem Betriebe; Viehzucht und Bergbau ganz schlecht,
besser die Fischerei und Bienenzucht. Das Fabrikwesen weit
unter dem eigenen Bedarf; der Handel bedeutend, aber nur
passiv. Die Ausfuhr ist sehr beträchtlich an Weizen, Baumöl,
Mandeln, Safran, Seide, Thunfisch, Sardellen und andern
Produkten. — Die Beschäftigung mit Wissenschaften regt sich
nur in den obern Standen, das Volk lebt in Unwissenheit.
Zu Palermo und Catania sind Universitäten.
Eintheilung. 7 Intendanzen, nach den Hauptstäd-
ten benannt, mit 23 Bezirken seit 1817.
1) Die Intendanz Palermo. — Städte:
Palermo, Hauptst. des Königreichs und der gleichnamigen Inten-
danz, Sitz des Vicekönigs und Erzbischofs, 35,400 Feuerstellen, I8o,ooa
Einw., 41 Kirchen, 71 Klöster; regelmäßig, schön, mit Hastn und 2
Citadellen. — Haupt geb.: Das königl- Schloß, die Metropolitan-
kirche, nebst andern, das Zeughaus. — Anstalten: Universität mit
Bibliothek, Sternwarte, Akademie der W. u. K., Münzsamml., Bank,
Hospitäler. - Fabriken, Handel.
Termini,, St-, 1859 H.,-14,200 Ew., warme Bäder, Seehafen,
Handel, Getretdemagaziu.
L 2
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- Inhalt: Zeit: Geographie
I
¿68 Königreich Spanien.
schuld an 1116 Mill. fl. —^ Landmacht: vielleicht 40
bis 50,000 M., ohne die 42 Regimenter Milizen. Die See-
macht ist sehr herabgekommen. — Beschäftigungen:
Landbau nicht genugthuend; Obst-, Safran-, Oel- und
Weinbau über eigenes Bedürfniß hinaus; Schafzucht stark
und trefflich , Ziegenzucht ansehnlich, Rindviehzucht schlecht,
Pferdezucht in Abnahme; Fischerei nicht ausreichend, Bienen-
zucht gut; Seidenbau sehr ansehnlich; Bergbau zur Ausfuhr
liefernd. Das Fabrikwesen bei' weitem nicht ausreichend.
Die Fabriken liefern Zeuge von allen Stoffen, Leder, Kor-
duan, Tabak, Espartoarbeiten, auch Porzellan, Spiegel, Ei-
sen- und Stahlwaren. Der Handel im Innern durch man-
cherlei Uebel gelahmt; der Küstenhandel unsicher durch See-
rauberei; der Koloniehandel deßgleichen, jetzt sehr unsicher
und ungewiß wegen des Kolonickriegs; der Handel mit Eu-
ropa sehr passiv und mit Geldverlust verknüpft. Haupthan-
delsstadte sind: Sevilla, Cadiz, Barcelona, Valencia, Malaga
u. a. — Wissensch aftlichc Be schaftig ung en und
geistige Bildung werden hoch geschätzt, aber durch Kirche
und Politik gefesselt. Es fehlt nicht an Akademien, das
Land hat 11 Universitäten, 61 ökonom. Gesellschaften und
treffliche Sammlungen u. s. w.
Eintheilung. Das ganze Königreich ist auf dem
Grunde der alten Eintheilung so in 31 Provinzen getheilt:
A. Käst ili sehe Monarchie.
I. Königreich Neu-Kastilien, enthaltend folgende Pro-
vinzen:
1) Die Provinz Madrid. — Städte;
Madrid, 2293' hoch, Hauptst., Rcsid. — 7400 H., 168,022 Ew.,
77 Kirchen, 75 Klöster, 34 St. im Umfang. — Hauptgeb.: Schloß,
die Kirche der Salesianer'nonnen, das Hospital San Fernando nebst
andern. — Anstalten: Mehrere Akademien und Lehranstalten, die
Bank, die Sternwarte re. — Sammlungen: Bibliothek, Gemstlde--
samml. und Naturalien-Kabinet u. s. w. — Gewerbe: Fabriken für
Tapeten, Porzellan, Hüte, Nadeln, Band, Messer, Mctallknöpfe, Fächer,
Sammt u. s. w. Lustschlösser.
El Buen Retiro, mit Gärten und Porzellanfabr.
Casa del Campo, mit schönem Lustwalde.
. La Florida, mit schönen Anlagen.
El Pardo, gleichfalls mit schönen Gartenanlagen.'
2) Provinz Toledo. — Städte:
Toledo, Sitz des Primas, 25,222 Ew. — Hauptgeb.: Die Ka-
thedralkirche, der'maurische Palast, jetzt Armen - und Unterrichtsanstalt.
Fabr. für chirurg. Instrumente und Seitengewehre.
Aranjuez, Flecken Und königl. Lustschloß. 2622 E.
Talavera dcla Ray na. St., 7022 E- Artillerieschule. Seiden-
und andere Manufakturen:
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- Inhalt: Zeit: Geographie
150 Italien. Königreich Sardinien.
A. Das Best land.
Boden. Der Norden von den Penninischen, Grafi-
schen; der W. von den Cottischen und den See-Alpen theils
bedeckt; der Süden von den Apenninen durchzogen und das
treffliche Pothal zwischen beiderlei Gebirgen. Das Küsten-
land gebirgige steinig, aber schön angebaut.
Gewässer. Mittclmeer mit dem Busen von Genua.
Flüsse: Po; links: Doria Riparia, Stura, Doria Baltea,
Sesia und Ticino; rechts: Tanaro und Trebia. — Seen:
Genfer und Maggiore.
Klima. Strenger Winter im Gebirge, sanft in der
Ebene und im Küstenlande.
Produkte: Getreide, Reis, Mais, Oel, Hanf,
Rindvieh, Maulesel, Fische, Seide. Dann die ge-
wöhnlichen italien. Produkte. Auch Gemsen, Murmelthiere
und Wölfe; Salz, Steinkohlen, Schiefer, Marmor.
Bewohner. Mit französischer Sprache in Savoyen,
mit nicht rein italienischer in Piemont; katholischer Kirche,
unter den 3 Erzbischöfen. Die Regierung unumschränkt mo-
narchisch; die königliche Krone männlich erblich. Stats-
^'nkünfte 18 Mill. fl. Kriegsmacht 36,000 M. und
4 Schiffe. — Beschäftigungen: Viel Fleiß im Land-
bau, Bergbau, in der Viehzucht, der Fischerei und vorzüg-
lich im Seidenbau. Die wichtigsten Fabriken liefern Seiden-
stoffe, dann auch Wollarbeiten, Porzellan, Faience, Papier rc.
Der Handel theils zu Lande, theils zur See, führt vor-
züglich aus: Oel, Reis, Seide, nebst andern Produkten,
auch mehrere Fabrikate; und führt ein: Koloniewaren und
Fabrikwaren. Handelsstädte: Turin, Genua, Oneglia,
Epezzia.— Wissenschaftliche Anstalten sind die Akad.
der W. und die Universitäten zu Turin und zu Genua; dazu
überall Unterricht in Gelehrten- und Volksschulen durch
Pfaffen. — Provinzen:
I. Das Herzogthum Savoyen. Sehr hoch liegen-
des armes Alpenland, der höchste Gipfel Europa's. 6
Provinzen. — Städte:
Evian, Stckdtch, am Genfersee
Chambery, Hauptstadt, Sitz
cincs Erzbischofs. 1935 £., 12,000
Einw. — Fabriken für Seidenzeug,
Spitzen re.
Annecy, St. von 5500 E.
Air, St., berühmt durchwärme
Bstder. 2040 E.
T h 0 n 0 n, Ststdtch. am Genfer-
sc V0n L2z0 E-
von 1500 E.
M 0 ntmelian, St. mit Fel-
scnvestung. Weinbau.
Lans-le Bourg, Flck., 4239'
hoch, am Mont Cenis. 200 Hsr.,
1058 ginn).
Novalesa, St., 2000 E.
ll. Das Fürstenthum Piemont sammt Mailand,
1829 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: GutsMuths, Johann Christoph Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Italien. Königreich Sardinien.
L. Die Insel Sardinien.
Lage und Größe. Im Mittelmeer, durch die Straße
Can Bonifacio von Korsika getrennt. 430 Q. M., 520,000 •
Einwohner.
Boden. Eine Gebirgskette (Montes infam), von N.
nach S. durchs Innere ziehend; allseitige Küstenabdachung;
Vorgebirge: Afinara, Testa, Carbonera. — Fruchtbar in der
Ebene, aber fast ohne Baum, Waldung nur im Gebirge;
schlechter Anbau.
Klima. Der Gebirgswinter stark, im Flachlande ge-
lind; der Sommer unbeständig, heiß und kühl, mit kalter
Nacht, oft langer Regenmangel; einzelne Gegenden unge-
sund.
Gewässer. Mittelmeer; Bocca di San Bonifacio;
Busen von Cagliari und Oristagni. Küstenflüsse, z. B. Co-
quinas, Orisiagni, Utta, Flumcndosa.
Produkte. Getreide, Feigen, Wein, Oel,
Seesalz, Ziegen, Schafe, Thunfische, Honig,
als Hauptprodukte, dazu noch vielerlei andere.
Einwohner. Gemischter Abkunft, mit 5 verwandten
Sprachen, als: Sardisch, Algaresisch, Sassaresisch, Spanisch
und Italienisch. — Katholische Kirche. Die Regierung
des Königs beschrankt durch Landstande; ein Vizekönig als
Verwalter. Statseinkünfte etwa 1 Mill. fl. — Beschäfti-
gung e n: der Getreidebau kränkelnd, die Rindviehzucht er-
bärmlich, Schaf- und Ziegenzucht stark, Weinbau fleißig,
Seidenbau gering, Oclbau-ungeschickt, Bienenzucht gut, Fi-
scherei bedeutend, Fabrikwesen'ganz unbedeutend, die Salzwerke
sehr einträglich. Der Handel nur passiv. Ausfuhr: obige
Hauptprodukte, dazu viel Schafkäse, Häute, Wolle. Einfuhr:
viel Fabrikwaren. — Wissenschaftliche Anstalten: 2
Universitäten, jede mit einer Druckerei. Die Insel wird ge-
theilt in 2 Hälften.
I. Capo di Cagliari. — Städte:
Cagliari, Hauptst., Sitz des Vizekönigs, des Erzbischofs und einer
Universität. Bevestigc; mit großem Hafen, zow H-, 35,000 Einw. —
Theile: Jl Castello mit dem königlichen Schlosse und der Universität;
di Marina, die Vorstädte Stampace und Villa nuova. — Hauptge-
bäude: Schloß, Universitätsgebäude, z8 Kirchen, 20 Klöster. — Ge-
werbe: Schiffbau, einige Fabriken, Seehandel und starke Salzwerke.
Iglesias, bevestigte St., Bischofssitz, 8000 E. Handel.
Oristanv, Oristagni, Seest. mit Hafen. Erzbischof. 6cx» Ew.,
9 Klöster. Seidenbau.
H. Capo bi Sassari.
Sassari, St- mit Erzbischof, Universität, 30,ow E., n Klöstern.
Wein - und Oclbau.
1829 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: GutsMuths, Johann Christoph Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
228 Königr. Dänemark. — Seeland.
Gewässer. Nordsee, Kattegat, Sund, großer und
kleiner Belt, Meerbusen, Lymfiord, Steegestrand, Asesiord,
Schlei. — Flüsse: Eider, Guden.
Klima. Feucht, gemäßigt, starke Sommerwarme und
Inselklima.
Produkte. Getreide, Rindvieh, Butter, Ka.
se, Schafe, Pferde, Schweine, Fische; dann noch
Rübfat, Hülsenfrüchte, Flachs, Hopfen, Senf, Kümmel,
Tabak, Manna, Gemüse, Obst; — Ziegen, wenig Wildpret;
Seevögel, Seehunde rc. Wenig Eisen, viel Kreide und Torf.
Mangel an Salz.
Einwohner. Größten Theils Danen, mit dänischer
Sprache, auch viel Deutsche, Angeln und Friesen,
sämmtlich Germanischer Abkunft. — Religion: Luther'sche
Kirche; sieben Bischöfe. — Regierung: Uneingeschränkt
monarchisch, geführt von einem König, dessen ältester
Prinz Kronprinz ist; die übrigen heißen Erbprinzen. — Stats-
e in nähme 8,400,000 Gulden. Landmacht 38,800 Mann;
Seemacht 3 Linienschiffe, 5 Fregatten, 33 Segel und 80
Kanonenböte. — Beschäftigung: Ackerbau bis zu starker
Getreideausfuhr; Viehzucht deßgleichen; Pferdezucht sehr gut;
Fischerei hinlänglich; Fabrikwesen unzureichend: nament-
lich, Fabriken für Leinwand, Tuch, Segeltuch, Baumwol-
lenzeug, Seidenzeug, Wollstrümpfe, Zucker, Spitzen, Leder,
Handschuhe rc.; Seifensiederei, Branntweinbrennerei. — Der
Handel sehr bedeutend, selbst bis Offindien und China.
Ausfuhr: Getreide, Vichzuchtsprodnkte, Fische, Thran,
Seehundsfelle rc. Einfuhr: Flachs, Hanf, Hopfen, Seide,
Holz und viel Fabrikwaren. — Die Volksbildung sehr
thätig; für wissenschaftliche Bildung die Universität zu Ko-
penhagen. Die königl. Akademie d. W. — Gymnasien.
Eint Heilung. Sieben Stiftsämter, zerfallend in 18
Aemter; dann noch Schleswig in 14 Aemter.
A. Das eigentliche Dänemark.
I. Stiftsamt Seeland, enthält: Seeland, Möen,
Samsöe, Bornholm rc. 147 Q. M. 338,000 E.
1) Die Insel Seeland (Siöland), die größeste der däni-
schen Inseln. — Städte:
Kopenhagen, Hauptik. Resi-
denz, Hauptvestung und Handels!:.
Bestandtheile: Alt- und Neu-
stadt, Christianshafen und die Cita-
delle. Z156h., 108,606 E.(J. 1825)
22 Kirchen- H a u p t g e h.; Die
Marmorkirche, Amalienburg, Börse,
Schauspielhaus, Charlottcndurg,
Hauptivache, Ilnwersitarsgetäpde re.
— Der Haftn zwischen der Altstadt,
und Amak. — Anstalten und
Sammt.: Universitär, mehrere